Der Ammersee gehört nach dem Chiemsee und dem Starnberger See zu den drei größten Seen Bayerns, zumindest wenn man nur solche berücksichtigt, die ausschließlich in Bayern selbst liegen. Der See hat eine Fläche von 47 Quadratkilometern und ist bis zu 81 Meter tief. Er erstreckt sich im Fünfseenland in Oberbayern, welches vom Ammersee bis zum Starnberger See reicht. Außer den beiden großen Seen gehören der Wörthsee, der Pilsensee, der Weßlinger See und viele kleine Seen zu dieser überregional bekannten und beliebten Urlaubsregion. Im Fünfseenland liegen etliche Naturschutzgebiete, Moore und Wiesen, die vielen seltenen Arten eine Heimat bieten.
Ursprünglich entstand der Ammersee durch die Bewegung und das Abschmelzen der Gletscher in der Eiszeit. Er wird hauptsächlich von der Ammer gespeist, welche aus den Kalkalpen kommt. Durch die beiden Zuflüsse, Ammer im Süden und Windach im Norden, wurde im Laufe der Zeit immer mehr Gesteinsschutt mitgeführt. Das natürliche Material lagerte sich ab und führt nach und nach zu einer Verlandung des Sees. Seine Fläche ist dadurch bereits stark geschrumpft. Experten sagen ihm eine restliche „Überlebenszeit“ von 20.000 Jahren voraus. Aktuell dienen die Verlandungszonen aber dem Hochwasserschutz. Sobald durch Schneeschmelze oder Starkregen viel Wasser im Ammersee ist, wären die Gemeinden in der Nähe des Abflusses Amper sonst durch Hochwasser gefährdet. So kann sich das Wasser auf den Verlandungsflächen verteilen.
Der Ammersee ist ein Feuchtgebiet Internationaler Bedeutung (FIB) nach der Ramsauer-Konvention. Derart ausgezeichnete Flächen sind von großer Bedeutung für die Tier- und Pflanzenwelt und stehen unter einem besonderen Schutz. An vielen Stellen des Sees gibt es dichte Schilfgebiete. Speziell in dem Bereich am Südufer (Vogelfreistätte Ammersee-Südufer) brüten viele Vögel. Am Nordufer des Sees erstreckt sich das Ampermoor, ein riesiges Flußtal-Niedermoor mit hoher Artenvielfalt.
Da der Ammersee nur 40 Kilometer von den Alpen entfernt ist, nutzen ihn zahlreiche Zugvögel als letzte Station vor der anstrengenden Alpenüberquerung. Man findet hier viele seltene Pflanzen, und Tiere, vor allem Vögel. Darunter sind sogar einige, die auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten stehen. Im Jahr 2017 wurde ein Gelbschnabel-Eistaucher am Ammersee gesichtet. Der seltene Gast sorgte unter den Ornithologen für einige Aufregung.
In den 1960er Jahren war die Wasserqualität des Ammersees stark gefährdet. Glücklicherweise wurde eine Ringkanalisation eingerichtet. Der entscheidende Schritt zur Verbesserung der Wasserqualität war die Eröffnung der Kläranlage Eching im Jahr 1971. Seitdem besteht die berechtigte Hoffnung, dass der Ammersee auch in Zukunft noch die Wasserqualität eines Badegewässers hat.
Wer mehr über den Ammersee und die Tiere und Pflanzen erfahren möchte, der kann an einer Erkundungstour teilnehmen.